Wozu Verpackung?
Ist Verpackung ein notwendiges Übel? Nein, denn Verpackungen sind praktisch, passgenau und allgegenwärtig. Vom Hersteller bis zum Endkunden müssen Material und Waren bestens gelagert und geschützt sein, oft lange Transportwege überstehen und dann in vielen Fällen noch ansprechend präsentiert werden - all das leistet Verpackung, wenn sie richtig und zweckentsprechend ausgewählt und hergestellt wurde.
Damit das so ist, arbeite ich als Verpackungsingenieur daran, technische, logistische, ökonomische und ökologische Voraussetzungen für ganzheitliche Verpackungssysteme zu schaffen. Dazu gehören moderne Konzepte für die Verpackungen (zum Beispiel bei der Wahl des Verpackungsmaterials und die Berücksichtigung von spezifischen Kundenbedürfnissen), Verpackungsmaschinen, die Prozesse des Verpackens, aber auch Aspekte von Entsorgung oder Recycling.
Verpackungen
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übernehmen eine Schutzfunktion, weil sie einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass die Inhalte möglichst unbeschädigt und einwandfrei an der Zieladresse und letztlich auch beim Endkunden ankommen. Im übertragenen Sinne "schützen" Verpackungen somit auch die Umwelt, wenn sie unter ökologischen Aspekten konzipiert werden und ihre "Umweltbilanz" stimmt.
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erleichtert das Lagern, das Beladen, das Transportieren und das Entladen: Es gilt der Grundsatz: Für jedes Gut und jede Ware gibt es geeignete Möglichkeiten. Die Verpackungslogistik stimmt dabei alle Aspekte ab, die zu einer vereinfachten und effizienten Handhabung führen. Material, Beschaffenheit, Verwendungszweck und Komfortstreben beeinflussen somit wesentlich die Konzeption.
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beeinflussen die Kaufentscheidung maßgeblich, denn attraktive Verkaufs- und Umverpackungen wecken Bedürfnisse bei den Konsumenten und inszenieren Erlebnisse: sie werben für die Inhalte, haben aber auch eine allgemeine Informationsfunktion, etwa hinsichtlich rechtlicher Pflichtangaben bei Lebensmitteln.
Vermeiden Sie Fehler bei der Wahl Ihrer Verpackung!
Die Entwicklung und Umsetzung einer Verpackung ist ein komplexes Projekt, in das man den Verpackungshersteller bereits in einer sehr frühen Phase integrieren sollte. Damit soll sichergestellt werden, dass beispielsweise die Größe von Einzelprodukten so gewählt wird, dass später auch Regalflächen, Paletten oder Container optimal ausgenutzt werden können und die Produkte somit „displayfähig“ sind. In der Praxis kann beispielsweise eine Faltschachtel, die nur 2 mm zu breit ist, dazu führen, dass statt 500 nur 370 Einheiten auf eine Palette passen. Darüber hinaus starten Neuentwicklungen häufig mit einer geringen Auflage. Wenn hier ein paar Handgriffe mehr nötig sind, um das Produkt zu verpacken, schlägt das nur minimal zu Buche. Anders hingegen, wenn die Auflagen in den sechs- oder siebenstelligen Bereich steigen. Muss hier die Verpackung umgestellt werden, kann dies zu Verwirrung beim Verbraucher führen, der sein Produkt im Handel schlimmstenfalls nicht mehr wiedererkennt.
Bei der Verpackung gilt die alte Designer-Weisheit „form follows function“. Schließlich muss die Verpackung Güter beim Transport schützen, bei Bedarf deren Haltbarkeit verlängern und eine effiziente Logistik unterstützen. Hierzu zählt auch, dass beim Versand nicht zu viel Luft verschickt wird und sich Verpackungen optimal in den heute größtenteils vollautomatisierten Logistikketten handeln lassen. Auch der Abpackprozess spielt für das Design eine wichtige Rolle. In der Verpackungsentwicklung wird der Grundstein dafür gelegt, wie effizient sich Produkte verpacken lassen, welche Differenzierungsmöglichkeiten sie bieten oder welche Ressourcen für ihre Produktion benötigt werden. Verpackung ist niemals Selbstzweck, sondern dient mit ihren Eigenschaften immer dem Produkt und seiner Logistik-Kette. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind heute zudem wichtige Faktoren in der Entwicklung.
Gute Ideen entstehen immer im Zusammenspiel mehrerer Beteiligter. Vor diesem Hintergrund setze ich nicht nur auf die Vernetzung meiner Designer sondern integriere auch immer wieder Co-Lieferanten, Forschungseinrichtungen oder auch Hochschulen in komplexe Projekte.
Eine Welt ohne Verpackungen funktioniert nicht!
Denn ob Schüttgüter oder "handfeste" Waren (Stückgüter), ohne geeignete Umhüllung können diese nicht gelagert, befördert, vertrieben und verkauft werden. Für alle Prozesse der industriellen Produktion, des Transportes, des Handels und des Nutzens für Endverbraucher gilt: Verpackungen sind unbestreitbar ein großer Gewinn, sofern sie Ressourcen schonen und in einem "gesunden" Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen.
Verpackungsstrategie & Branding von Verpackungen
Verpackungen sollten eine grundlegende Position innerhalb der Unternehmen einnehmen, da sie beginnend in der Produktion über Lagerung, Transport, Vertrieb bis zum Einsatz beim Endkunden den Schutz und die Präsentation des eigentlichen Produktes sicherstellen. Welche Verpackungen für welches Produkt mit welchem Zweck und für welche Kundengruppe erforderlich sind, diese Fragen müssen im Vorfeld bei der Festlegung der Verpackungsstrategie geklärt werden. Die Folge einer nicht vorhandenen Verpackungsstrategie widerspiegelt sich häufig in dem Erscheinungsbild der Verpackungen. Oft ist die Corporate Identity nicht erkennbar und unterbricht dadurch den einheitlichen Markenauftritt mit der Folge, dass stark unterschiedliche Gestaltungen innerhalb gleicher Produktgruppen, unterschiedlich hochwertige Bedruckungen bzw. unterschiedliche Verpackungsarten nebeneinander existieren. Eine Priorisierung hinsichtlich Wertigkeit, Einheitlichkeit, Wirkung und Image ist in diesem Fall sinnvoll.